Namenwörter

Namenwörter – Einfach erklärt

Namenwörter benennen Tiere, Menschen, Pflanzen und Dinge. In aller Regel kann man das, was man als Namenwort bezeichnet, sehen, anfassen, riechen oder fühlen.

Ein Namenwort wird auch noch Nomen, Substantiv, Dingwort oder Hauptwort genannt. Zu Beginn der Grundschule wird meistens der Begriff Namenwort verwendet und in der vierten Klasse wird gewöhnlich zu dem lateinischen Fachbegriff Nomen übergegangen. Namenwörter werden immer großgeschrieben.

Beispiele für Namenwörter:

Haus, Tisch, Mutter, Maria, Baum, Rose, Katze, Hund

Welchen Zweck erfüllen Namenwörter?

Durch Namenwörter können wir Personen, Tiere, Pflanzen und Dinge ganz konkret bezeichnen. Ohne solche Namen müssten wir immer auf Gegenstände, Personen, Pflanzen oder Tiere zeigen oder sie irgendwie umschreiben, um unserem Gesprächspartner klarzumachen, wen oder was wir meinen.

Angenommen es gäbe keine besonderen Namen für Dinge und jemand würde sagen: „Hol mal das Ding und das Ding aus der Küche, damit wir das Ding basteln können.“

Wenn wir das „Ding“ benennen, können wir schon mehr mit dem Inhalt des Satzes anfangen. „Hol mal die Schere und das Bastelpapier aus der Küche, damit wir den Stern basteln können.“ Jetzt kann jeder verstehen, was gemeint ist.

Schriftliche Beschreibungen wären ohne Namenwörter außerdem sehr schwierig. Stell dir vor, du erzählst deinem Freund wer gestern alles bei der Geburtstagsfeier dabei war, aber es gäbe keine Namen oder Bezeichnungen wie Cousine, Tante usw. für diese Personen. Für den Erzähler wäre es nicht ganz einfach zu beschreiben, wer denn nun alles dabei war.

Abstrakte Namenwörter

Es gibt auch abstrakte Namenwörter. Sie stellen nichts Konkretes dar, sondern beschreiben Gedachtes, Gefühle, Zustände oder bezeichnen einen Begriff oder Sachverhalt. Man kann sie also nicht anfassen, riechen, sehen oder fühlen.

Beispiele für abstrakte Namenwörter:

Gedachtes: Traum, Idee, Fantasie

Gefühle: Liebe, Hass, Wut, Angst, Begeisterung, Freude

Zustände: Trockenheit, Müdigkeit, Einsamkeit, Enttäuschung

Begriff oder Sachverhalt: Herbst, Prüfung, Zeit, Hilfe, Meinung, Strafe

Deutsche Grammatik in Bildern

In der deutschen Sprache gibt es insgesamt zehn Wortarten. Das Namenwort ist eine davon. Alle zehn Wortarten der deutschen Grammatik findest du in dem Buch Deutsche Grammatik in Bildern Teil 1 ganz einfach erklärt. Zahlreiche Fotos zu den Beispielen und Erklärungen machen das sonst trockene Thema sehr anschaulich.

Wenn du deinem Kind mit Fachbegriffen aus der Grammatik helfen möchtest, ist es wichtig einfache und anschauliche Definitionen zu verwenden. Woran erkennt man eigentlich ein gutes Grammatikbuch? Das kannst du in diesem Blogartikel nachlesen.

Einzahl und Mehrzahl bei Namenwörtern

Die meisten Namenwörter können sowohl in der Einzahl (Singular) als auch in der Mehrzahl (Plural) stehen. Namenwörter in der Einzahl bezeichnen etwas Einzelnes. Ist etwas mehrmals vorhanden benutzt man Namenwörter in der Mehrzahl.

Beispiele für die Einzahl:

Baum, Hemd, Tulpe, Auto, Tasche

Beispiele für die Mehrzahl:

Bäume, Hemden, Tulpen, Autos, Taschen

Es gibt auch Namenwörter, die nur in der Einzahl bzw. nur in der Mehrzahl vorkommen.

Namenwörter, die nur in der Mehrzahl vorkommen:
Ferien, Kosten, Leute, Geschwister

Namenwörter, die nur in der Einzahl vorkommen:
Schlaf, Milch, Butter, Quark, Obst

Mehrzahlformen bei Fremdwörtern

Fremdwörter haben oft besondere Mehrzahlformen. Diese kann man in einem Wörterbuch nachschlagen, wenn man sich unsicher ist. Hier sind einige Beispiele:

Einzahl                         Mehrzahl
das Museum                 die Museen
das Prinzip                    die Prinzipien
das Datum                    die Daten
das Zentrum                 die Zentren

Bestimmte und unbestimmte Begleiter (Artikel)

Namenwörter werden sehr oft mit Begleitern verwendet. Möchte man etwas Bestimmtes bezeichnen, so verwendet man die Begleiter der, die und das.

Beispiele:

der Baum, die Mütze, das Kind, das Fenster

Beispielsätze:
Die Mütze gefällt mir sehr gut.
Das Fenster muss geschlossen werden.

 

Die unbestimmte Begleiter ein und eine vor Namenwörtern kennzeichnen etwas Unbestimmtes oder Unbekanntes.

Beispiele:

ein Baum, eine Mütze, ein Kind, ein Fenster

Beispielsätze:
Ein Laubbaum hat im Sommer grüne Blätter.
Eine Mütze kann man stricken.

Wenn du dir über den richtigen Begleiter eines Namenwortes unsicher bist, kannst du ihn mithilfe eines Wörterbuches überprüfen. Rechts neben dem Stichworteintrag im Wörterbuch wird der korrekte Begleiter aufgeführt.

Beispiel:

Tisch,               der;
Stichwort          Begleiter des Namenwortes

Farbe,              die;
Stichwort          Begleiter des Namenwortes

 

Gibt es mehrere Möglichkeiten für einen Begleiter wie zum Beispiel bei dem Wort Event, so ist dies auch im Wörterbuch vermerkt.

Beispiel:

Event,        der oder das;

Veränderung im Satz

Je nachdem welche Aufgabe ein Namenwort im Satz hat, kann es seine Form auch verändern.

Beispiele:

Das Kind spielt mit seinen Legosteinen.
Die Legosteine des Kindes sind neu.
Mutter gibt dem Kind die Legosteine.
Sarah mag das Kind.

Die Kinder spielen heute draußen.
Die Hosen der Kinder sind schmutzig.
Meine Freundin gibt den Kindern ein Eis.
Wir mögen die Kinder.

Zusammengesetzte Namenwörter

Wenn man ein Namenwort mit einem anderen Namenwort, einem Tunwort (Verb) oder einem Wiewort (Adjektiv) zu einem Wort verbindet, spricht man von einem zusammengesetzten Namenwort.

Diese Wörter bezeichnen noch genauer. Berichtet ein Freund, dass er sich ein Buch gekauft hat, weiß der Zuhörer nicht welches Buch es war. Es könnte ein Lesebuch, ein Märchenbuch, ein Witzbuch oder ein Abenteuerbuch gewesen sein.

Beispiele:

Haus + Tür = Haustür
wild + Schwein = Wildschwein
glühen + Birne = Glühbirne

 

Manchmal wird bei den zusammengesetzten Namenwörter zwischen den Namenwörtern ein s eingefügt.

Beispiele:

Liebe + Brief = Liebesbrief
Maulwurf  + Hügel = Maulwurfshügel

Hat mein Kind das Wort Namenwort verstanden?

Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Kind das Wort Namenwort wirklich verstanden hat, dann lass dir eine Erklärung von ihm geben. Ich habe sehr oft erlebt, dass Kinder sagen, dass Namenwörter großgeschrieben werden und das ist für sie die Definition.

Das ist aber keine Erklärung für das Wort und somit hat das Kind diesen Begriff auch nicht verstanden. Wie soll es dann beim Diktat oder beim Schreiben eines Aufsatzes erkennen, dass es gerade ein Namenwort zu Papier bringt?

Am besten gibst du deinem Kind die Erklärung aus dem ersten Absatz und danach würde ich es viele Beispiele zu den einzelnen Gruppen machen lassen. Es soll dir Namenwörter nennen, die Tiere beschreiben. Danach Namenwörter, die Personen beschreiben usw.

Dies kann manchmal etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis ein Kind so ein Wort ganz verstanden hat. Die Mühe lohnt sich aber in jedem Fall, weil der Begriff künftig für das Kind eine klare Angelegenheit sein wird.

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