Wiewörter

Wiewörter richtig verwenden

Wiewörter sind Wörter, die Personen, Gegenstände, Tiere oder Pflanzen genauer beschreiben. Eine andere Bezeichnung für Wiewort ist Adjektiv. Du teilst beispielsweise einer anderen Person mit, dass du dir einen Tisch gekauft hast. Ohne Verwendung von Wiewörtern fehlen der anderen Person genauere Informationen. Sie weiß nicht, ob dein Tisch rund, viereckig, gebraucht oder neu ist.

Wiewörter stehen meistens vor Namenwörtern und werden kleingeschrieben. Ihre Aufgabe an dieser Stelle ist, eine genauere Beschreibung des Namenwortes zu geben.

Beispiele:

der Lehrer ‒ der verständnisvolle Lehrer
die Dose ‒ die rostige Dose
der Tiger ‒ der gefährliche Tiger
der Pilz ‒ der giftige Pilz
der Mann – der mutige Mann

Wie erfragt man ein Wiewort?

Oft müssen Schüler als Teil einer Hausaufgabe oder eines Tests bestimmen, um welche Wortart es sich handelt. Ein Wiewort kann ganz leicht mit der Frage „Wie ist …?“ herausgefunden werden.

Beispiele:

Die lange Autofahrt ist vorbei?
Wie ist die Autofahrt?   lang

Die Gäste haben den leckeren Kuchen aufgegessen.
Wie ist der Kuchen?      lecker

Verbindung mit Tunwörtern

Wiewörter werden sehr oft vor Namenwörtern gebraucht, sie können aber auch in Verbindung mit Tunwörtern stehen. In diesen Fällen erfährt der Leser oder der Zuhörer wie eine bestimmte Tätigkeit vor sich gegangen ist.

Beispiele:

Das Auto fährt langsam um die Kurve.
Wie fährt das Auto?     langsam

Die Mutter hört ihrem Kind verständnisvoll zu.
Wie hört die Mutter zu?     verständnisvoll

Zusammengesetzte Wiewörter

Wiewörter kann man mit Namenwörtern oder Tunwörtern zusammensetzen. Es entstehen zusammengesetzte Wiewörter, die noch genauer beschreiben. Wenn im Winter Glatteis herrscht, könnte man sagen, dass es draußen glatt ist. Verwendet man das Wort spiegelglatt anstatt glatt, so kommt die Gefährlichkeit noch mehr zum Ausdruck. Das Wiewort spiegelglatt wird aus dem Namenwort Spiegel und dem Wiewort glatt gebildet.

Bei der Beschreibung von Farben verwendet man gerne zusammengesetzte Wiewörter, die aus zwei Wiewörtern gebildet wurden. Beispiele hierfür sind dunkelbraun oder hellgrün. Auch zusammengesetzte Wiewörter schreibt man klein.

Verwendung in Aufsätzen

Wer spannende und anschauliche Aufsätze schreiben möchte, kommt ohne die Verwendung von Wiewörtern nicht aus. Gerade wenn man etwas beschreibt, was der andere nicht sehen oder hören kann, sind treffende Wiewörter sehr wichtig. Sie helfen der anderen Person, sich besser in eine Situation hineinzuversetzen oder sich die Umstände genauer vorstellen zu können. Eine Erlebniserzählung wird erst durch viele passende Wiewörter sehr lebendig.

Verwendung von Wiewörtern üben

Wenn du mit deinem Kind die Verwendung von passenden Wiewörtern üben möchtest, gibt es dafür eine sehr einfache Übung. Nimm ein Bilderbuch oder Fotos zur Hand und sage deinem Kind, was du siehst, ohne Wiewörter zu verwenden. Du könntest zum Beispiel sagen: „Dort steht ein Haus.“ Dein Kind soll dann anhand des Bildes passende Wiewörter ergänzen. Es könnte zum Beispiel sagen: „Dort steht ein altes Haus.“ Auf diese Weise kannst du deinem Kind helfen, Wiewörter bewusster in der Sprache einzusetzen.

Steigerung von Wiewörtern

Wiewörter lassen sich steigern. Man unterscheidet drei verschiedene Stufen. Mit Wiewörtern in der Grundstufe beschreibt man Namenwörter und Tunwörter genauer oder drückt aus, dass etwas gleich oder ungleich ist. Mit der Höherstufe kann man Vergleiche ziehen und mit der Höchststufe drückt man aus, dass etwas nicht mehr steigerbar ist.

Beispiele:

schnell          schneller          am schnellsten
Grundstufe    Höherstufe           Höchststufe

langsam        langsamer        am langsamsten
Grundstufe     Höherstufe          Höchststufe

Es gibt Vergleiche in der Grundstufe und Vergleiche in der Höherstufe. Vergleichst du etwas in der Grundstufe wird das Vergleichswort wie benutzt.

Beispiele: 

Peter rennt so schnell wie mein Bruder.
Der Baum ist so hoch wie das Haus.
Ihr Bruder ist nicht so groß wie ihr Vater.

Vergleichst du etwas in der Höherstufe wird das Vergleichswort als benutzt.

Beispiele:

Salat ist gesünder als Schokolade.
Eine Ameise ist kleiner als eine Maus.
Das Auto fährt schneller als das Motorrad.

In der Regel werden Wiewörter gesteigert indem an die Grundstufe –er bzw.-ste/-sten anhängt. Die Steigerung von gut ist unregelmäßig. Sie lautet: gut – besser – am besten.

Nicht steigerbare Wiewörter

Keine Regel ohne Ausnahme. Das gilt auch für die Steigerung von Wiewörtern.
Für manche Wiewörter gibt es keine Steigerung, da die Grundform schon etwas ausdrückt, was nicht steigerbar ist.

Beispiele: 

tot, nackt, kinderlos, leer, schriftlich

Gegensatzpaare

Mit vielen Wiewörtern lassen sich Gegensatzpaare bilden. Ein Gegensatzpaar drückt aus, dass zwei Wörter inhaltlich das absolute Gegenteil voneinander bedeuten. Als Beispiel können die Wiewörter heiß und kalt genannt werden.

Ist etwas heiß, so hat es eine erhöhte Temperatur und ist etwas kalt, hat es eine niedrige Temperatur. Bezüglich der Temperatur stehen sich die Wiewörter heiß und kalt gegenüber und bilden ein Gegensatzpaar.

Beispiele:   

hell                      dunkel
einfach                schwer
gut                       böse
arm                      reich
alt                        jung
bekannt               unbekannt
schnell                 langsam
süß                      sauer
krank                   gesund

Deutsche Grammatik in Bildern

Alle zehn Wortarten der deutschen Grammatik findest du in dem Buch Deutsche Grammatik in Bildern Teil 1 ganz einfach erklärt. Zahlreiche Fotos zu den Beispielen und Erklärungen machen das sonst trockene Thema sehr anschaulich. Viele Kinder wissen gar nicht, was das Wort Grammatik eigentlich bedeutet. Am besten du fragst dein Kind mal nach der Bedeutung dieses Wortes. Eine einfache Erklärung dazu findest du hier.

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