Was sind Pronomen?
Pronomen (Fürwörter) sind Wörter, die für ein Nomen stehen. Sie können zusammen
mit einem Nomen vorkommen und dieses näher bestimmen oder anstelle eines Nomens stehen.
Beispiele:
Ihr Kleid sieht wunderschön aus.
(Das Pronomen ihr begleitet das Nomen Kleid.)
Solche Pilze esse ich sehr gerne.
(Das Nomen Pilze wird von dem Pronomen solche begleitet.)
Jemand hat mein Fahrrad gestohlen.
(Hier steht das Pronomen jemand anstelle eines Nomens, die Person ist aber nicht bekannt.)
Was hat es zum Abendessen gegeben?
(Das Pronomen was steht auch anstelle eines Nomens, es fragt nach dem Gericht.)
Es gibt sieben verschiedene Arten von Pronomen. Jede Art hat ihre eigene Aufgabe in der Sprache. Um die unterschiedlichen Pronomen in einem Satz zu erkennen, ist es wichtig, dass du verschiedenen Aufgaben eines Pronomens kennst. So wird es viel leichter die sieben Arten auseinanderzuhalten.
Wenn du alle Pronomen sicher beherrschen willst, mache dich erst mit einer Art vertraut. Nachdem du diese sicher beherrschst, nimm dir die nächste Art vor. Mach nicht den Fehler alle auf einmal zu lernen, so kannst du sehr schnell in eine Verwirrung hineingeraten.
Für jede Pronomenart habe ich einen ausführlichen Blogartikel geschrieben, so dass du jedes einzelne gut verstehen kannst.
Persönliches Fürwort
Die persönlichen Fürwörter (Personalpronomen) heißen ich, du, er, sie, es, wir, ihr und sie.
Hinweisendes Fürwort
Ein hinweisendes Fürwort (Demonstrativpronomen) weist auf eine Person oder Sache hin. Beispiele: dieser, solche, jene
Reflexivpronomen
Bezieht sich eine Handlung auf eine Person zurück, spricht man von einem Reflexivpronomen (rückbezügliches Fürwort).
Fragefürwort
Mit einem Interrogativpronomen (Fragefürwort) kannst du nach einer unbekannten Sache oder Person fragen.
Besitzanzeigendes Fürwort
Mit einem besitzanzeigenden Fürwort (Possessivpronomen) kann man angeben, wem etwas gehört.
Indefinitpronomen
Indefinitpronomen (hinweisende Fürwörter) benutzt du, wenn du eine Person oder Sache nicht genau benennen kannst oder willst.
Relativpronomen
Ein Relativpronomen (bezügliches Fürwort) stellt einen Bezug zu einem früher erwähnten Wort her.
Warum brauchen wir Pronomen?
Pronomen helfen einerseits langweilige Wiederholungen von Personen zu vermeiden. Gäbe es keine Pronomen, mit denen man Personen oder andere Nomen ersetzen könnte, würde mancher Text sehr eintönig klingen.
Beispiele:
Peter ging in die Stadt und Peter traf sich mit seinen Freunden.
Peter ging in die Stadt, er traf sich mit seinen Freunden.
Durch das Pronomen er, sparst du dir die Wortwiederholung des Namens.
Wir haben uns ein neues Sofa gekauft. Das Sofa ist sehr bequem.
Wir haben uns ein neues Sofa gekauft. Es ist sehr bequem.
Durch das Pronomen es muss das Wort Sofa nicht noch einmal erwähnt werden.
Andere Pronomen helfen auszudrücken, dass eine unbekannte Person eine Handlung vorgenommen hat. Manchmal ist es auch nicht wichtig, wer etwas gemacht hat. In einem
solchen Fall kannst du auch ein Pronomen verwenden.
Beispiele:
Irgendjemand hat mein Fahrrad gestohlen.
(In diesem Satzbeispiel könntest du die Person gar nicht nennen, weil sie gar nicht bekannt ist.)
Man sollte nicht bei Rot über die Ampel gehen.
(Hier ist es nicht wichtig, eine bestimmte Person zu benennen, da es einfach nur eine allgemeine Regel sein soll.)
Durch ein Pronomen kannst du auch zwei Sätze zu einem Satz verbinden.
Beispiele:
Ich habe mir ein Buch gekauft. Das Buch ist sehr spannend.
Ich habe mir ein Buch gekauft, das sehr spannend ist.
(Durch das Pronomen das, braucht das Nomen Buch nicht mehr erwähnt zu werden und du kannst aus den beiden Sätzen einen Satz machen.)
Wann wird ein Pronomen großgeschrieben?
Pronomen werden grundsätzlich kleingeschrieben. Stehen sie am Satzanfang werden sie natürlich großgeschrieben. Benutzt du Pronomen bei der höflichen Anrede, also wenn du eine oder mehrere Personen siezt, dann werden sie großgeschrieben.
Beispiele:
Ich hoffe, dass es Ihrem Sohn schon wieder besser geht.
Wir möchten Sie bitten, uns baldmöglichst zu kontaktieren.
Gestern hat uns Ihre Frau einen Korb Äpfel gebracht.
Wie erkenne ich ein Pronomen im Text?
Wenn du Pronomen in einem Text erkennen möchtest, musst du wirklich jede Art sehr gut kennen und auch wissen, welchen Zweck sie haben. Fehlt dir dieses Grundwissen, wirst du große Schwierigkeiten haben, Pronomen in einem Text zu erkennen.
Mein Rat wäre, erst eine Art von Pronomen, zum Beispiel Personalpronomen, gut zu verstehen. Anschließend solltest du Übungen nur mit dieser Art von Pronomen machen und zwar solange, bis du wirklich sicher bist.
Danach gehst du zur nächsten Art und machst es auf die gleiche Weise. So wirst du am Schluss in der Lage sein, alle sieben Arten von Pronomen zu differenzieren.
Können sich Pronomen im Satz verändern?
Die meisten Pronomen verändern sich im Satz und müssen entsprechend angepasst werden. Es gibt Wortarten, die sich überhaupt nicht im Satz verändern, aber die Pronomen gehören zu den veränderbaren Wortarten.
Beispiele:
Mein Fahrrad ist neu.
Die Farbe meines Fahrrads ist rot.
Peter ist mit meinem Fahrrad gefahren.
Ich mag mein Fahrrad sehr.
Paul spielt Fußball.
Peter bringt ihm den Ball.
(Ich kann nicht sagen: Peter bringt er den Ball.)
Wir freuen uns auf das Konzert.
Meine Mutter gibt uns die Karten.
(Nicht: Meine Mutter gibt wir die Karten.)
Pronomen oder Artikel
Die Wörter der, die oder das können sowohl zur Wortart Artikel gehören, als auch zu den Pronomen. Um dies zu unterscheiden, musst du wissen, welche Aufgaben die Wörter haben.
Beispiele:
Das Haus ist neu.
(In diesem Satz ist das Wort das ein Artikel, er begleitet das Nomen Haus.)
Das Haus, das wir gebaut haben, ist sehr groß.
(Das zweite das ist ein Pronomen, da es einen Bezug zu dem Wort Haus herstellt.)
Die Wurst schmeckt mir überhaupt nicht. (Das Wort die wird betont!)
(In diesem Fall ist das Wort die kein Artikel, sondern ein hinweisendes Fürwort.)
Zusammenfassung
Pronomen sind wichtige Wörter in unserer Sprache. Ohne sie müssten wir Nomen ständig wiederholen, könnten manche Angelegenheiten gar nicht ausdrücken oder müssten zwei Sätze anstelle eines Satzes bilden.
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