Nomen (Namenwörter) können mit Artikeln (= Geschlechtswort) benutzt werden, oft müssen sie es sogar. Mit einem Artikel wird das Geschlecht von Nomen bezeichnet, wobei dieses Geschlecht (das „grammatikalische“ Geschlecht) nicht unbedingt mit dem tatsächlichen Geschlecht übereinstimmt. Die Artikel heißen auch Begleiter.
Der Artikel „begleitet“ das Nomen und steht immer vor dem Nomen. Im Deutschen hat jedes Nomen ein bestimmtes Geschlecht. Der lateinische Begriff dafür ist Genus.
Wenn du dir über die Richtigkeit des Artikels unsicher bist, kannst du in einem Wörterbuch nachschauen. Direkt neben dem Stichworteintrag findest du den korrekten Artikel für das Nomen.
Manchmal gibt es sogar für ein Nomen zwei verschiedene Begleiter, die möglich sind. Bei dem Wort Event kannst du das Event oder der Event sagen.
Manchmal ist der Artikel auch wichtig, um die Bedeutung von zwei verschiedenen Nomen, die gleich klingen, zu unterscheiden. So hat das Wort Leiter zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen und auch zwei verschiedene Artikel.
der Leiter = eine Personen, die etwas leitet
die Leiter = ein Gerät mit Stufen zum Hinaufklettern
Das Nomen ist entweder weiblich (Femininum), männlich (Maskulinum) oder sächlich (Neutrum).
Veränderung der bestimmten Artikel im Satz
Im Satz können sich die bestimmten Artikel der, die und das auch verändern. Je nachdem welche Aufgabe das Nomen im Satz übernimmt, ändern sich auch die Artikel im Satz. Sie können auch des, dem oder den heißen.
Beispiele:
Die Katze fängt die Maus.
Das Fell der Katze ist flauschig.
Das Kind gibt der Katze Futter.
Sara mag die Katze.
Der Ball ist neu.
Die Farbe des Balles ist rot.
Der Junge spielt mit dem Ball.
Peter malt den Ball.
Das Kind spielt im Garten.
Die Haare des Kindes sind lockig.
Die Frau gibt dem Kind ein Eis.
Alle mögen das Kind.
Bestimmte und unbestimmte Artikel
Die bestimmten Artikel (der, die und das) benutzt du, um etwas Bestimmtes zu kennzeichnen. Möchtest du etwas Unbestimmtes beschreiben, verwendest du die unbestimmten Artikel (ein und eine).
Beispiele:
Das Haus gehört unseren Nachbarn.
(Hier ist ein ganz bestimmtes Haus gemeint.)
Wir werden uns ein Haus in Berlin kaufen.
(Hier ist noch nicht klar, welches Haus)
Ihre Tochter malt die Blume von dem Foto ab.
(Hier geht es um eine ganz bestimmte Blume)
Ihre Tochter malt eine Blume.
(Sie malt keine bestimmte Blume)
Auch die unbestimmten Artikel können ihre Form im Satz verändern. Sie können auch eines, einem oder einer heißen.
Beispiele:
Ein Mädchen läuft vorbei.
Dort hängt das Kleid eines Mädchens.
Er gab einem Mädchen einen Bonbon.
Meine Schwester trifft ein Mädchen aus ihrer Klasse.
Eine Kuh frisst Gras.
Die Milch einer Kuh ist sehr nahrhaft.
Der Junge gibt einer Kuh Futter.
Der Bauer kauft eine Kuh.
Zehn verschiedene Wortarten
Der Artikel gehört zu den zehn Wortarten der deutschen Sprache. Hier hast du eine Gesamtübersicht über alle Wortarten, die es in der deutschen Sprache gibt.
Artikel und Präpositionen
Artikel können auch mit Präpositionen zu einem Wort „verschmelzen“.
Beispiele:
in dem = im
durch das = durchs
an dem = am
zu dem = zum
bei dem = beim
Ihr Mann arbeitet im (in dem) Garten.
Der Ball flog durchs (durch das) Fenster.
Das Fahrrad lehnt am (an dem) Zaun.
Morgen gehen wir zum (zu dem) Kino.
Das Mädchen war gerade beim (bei dem) Nachbarn.
Artikel oder Demonstrativpronomen?
Manchmal gibt es auch Überschneidungen bei den Wortarten. So können die bestimmten Artikel der, die oder das und ihre Formen im Satz auch als Demonstrativpronomen benutzt werden.
Wird auf ein Nomen hingewiesen oder wird es beim Sprechen besonders betont, so handelt es sich um ein Demonstrativpronomen und nicht um einen bestimmten Artikel.
Beispiele:
Das Haus (Person zeigt darauf) gehört mir. (Demonstrativpronomen)
Die Wurst (Person deutet darauf) schmeckt mir nicht. (Demonstrativpronomen)
Den Lehrer (den wird besonders betont) kann ich gut leiden. (Demonstrativpronomen)
Der Kuchen steht in der Küche. (bestimmter Artikel)
Der Einkauf wurde schon gestern erledigt. (bestimmter Artikel)
Begriffe ohne Artikel
Nicht vor jedem Nomen muss ein Artikel stehen. So gibt es auch einige Begriffe, die ohne Artikel verwendet werden. Hier folgen einige Beispiele:
Nomen ohne nähere Bestimmung
Ihre Tochter hatte Hunger und Durst.
Die Frau fühlte wieder Kraft und Freude.
Aus Angst vor den Konsequenzen reagierte sie falsch.
Berufs- und Nationalitätsangaben
Mein Nachbar arbeitet als Lehrer.
Ich bin Arzt.
Ihr Freund ist Türke.
Wir sind Deutsche.
Nomen nach Maß-, Gewichts- und Mengenangaben
Mutter kauft eine Flasche Milch.
Sie brauchen zwanzig Quadratmeter Teppich.
Wir kaufen ein Kilogramm Karotten.
Ortsnamen und Namen von Personen
Mein Bruder wohnt in München.
Wir ziehen bald nach Hamburg.
Peter kommt mich bald besuchen.
Zusammenfassung
Die Artikel werden in bestimmte und unbestimmte Artikel (Begleiter) eingeteilt. Sie stehen meist vor einem Nomen und haben ein bestimmtes „grammatikalisches“ Geschlecht.