Zeitform des Verbs

Zeitform des Verbs – Welche gibt es und wann verwendest du sie?

Mit der Zeitform des Verbs kannst du ausdrücken, wann etwas passiert. Dazu müssen natürlich die Verben (Tunwörter) im Satz entsprechend verändert werden. Man unterscheidet drei Zeitstufen: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Die Zeit, die schon verstrichen ist, nennt man Vergangenheit. Die Gegenwart ist die Zeit, in der wir gerade leben und die Zukunft beschreibt eine Zeit, die noch kommen wird.

Die Zeitformen im Überblick

In der deutschen Grammatik haben wir insgesamt sechs verschiedene Zeitformen. Es gibt zwar nur drei Zeitstufen, aber für die Vergangenheit gibt es drei verschiedene und für die Zukunft zwei verschiedene Formen.

  • Das Präsens (Gegenwart)
  • Das Präteritum (1. Vergangenheit)
  • Das Perfekt (2. Vergangenheit)
  • Das Plusquamperfekt (3. Vergangenheit)
  • Das Futur I (Zukunft)
  • Das Futur II (Vollendete Zukunft)

In der folgenden Grafik kannst du dir einen ersten Überblick über alle Zeitformen des Verbs verschaffen und wann du welche verwendest.

Zeitform des Verbs – Präsens (Gegenwart)

Wir benutzen die Zeitform Präsens (Gegenwart) hauptsächlich, um über die Gegenwart oder die Zukunft zu sprechen.

Beispiele:

Morgen besuchen wir unsere Großeltern.

Meine beste Freundin feiert heute ihren Geburtstag.

Nächstes Jahr verbringen wir unseren Urlaub in Spanien am Meer.

Ich fahre morgen mit dem Auto in die Stadt.

Bildung des Präsens

Bildung des Präsens von haben und sein

Was kannst du mit dem Präsens ausdrücken?

  • Das Präsens beschreibt, was gerade im Moment geschieht
  • Beschreibung von Tatsachen
  • Gewohnheiten
  • Etwas passiert in der Zukunft

 

Das Mädchen gießt gerade die Blumen.

(passiert gerade im Moment)

Es trägt ein hübsches Sommerkleid.

(passiert gerade im Moment)

© Alexander Raths/123rf.com

 

Im Winter ist es bei uns kälter als im Sommer. (Tatsache)
Wir müssen täglich genügend Wasser trinken. (Tatsache)

Mein Freund arbeitet immer am Sonntag. (Gewohnheit)
Unsere Nachbarn fahren jedes Jahr in den Urlaub. (Gewohnheit)

Morgen fahren wir mit dem Zug nach München. (passiert in der Zukunft)
In einer Woche schreibt mein Sohn einen wichtigen Test. (passiert in der Zukunft)

Zeitform des Verbs – Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt

Wie du die drei Zeitformen Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt bildest und wann du sie verwendest habe ich ganz ausführlich in meinem Blogartikel Vergangenheitsform beschrieben.

Zeitform des Verbs – Futur I (Zukunft)

Mit der Zeitform Futur I (Zukunft) können wir ausdrücken, dass etwas in der Zukunft geschehen wird. Es liegt also noch vor uns.

Beispiele:

Das Spiel wird bald zu Ende sein.

Das Familientreffen wird am Sonntag stattfinden.

Wir werden uns nächsten Monat eine neue Küche kaufen.

Unsere Tochter wird bald zur Schule gehen.

Bildung Futur I (Zukunft)

Bildung Futur I von haben und sein

Wann verwendest du das Futur I?

Du verwendest das Futur I (Zukunft) um das Folgende auszudrücken:

  • Absichten für die Zukunft

Ich werde mich immer gut um meinen Hund kümmern.

(Absicht für die Zukunft)

Ich werde ihm heute Abend sein Fressen geben.

(Absicht für die Zukunft)

© Sergey Nivens/123rf.com

  • Vermutungen für die Zukunft

Der Pandabär wird sicher bald aufwachen.

(Vermutung für die Zukunft)

Er wird bestimmt Hunger haben.

(Vermutung für die Zukunft)

© silverjohn/123rf.com

Zeitform des Verbs – Futur II (Vollendete Zukunft)

Mit dem Futur II kannst du ausdrücken, dass in der Zukunft eine Handlung schon abgeschlossen sein wird. Es wird eher selten verwendet.

Beispiele:

Er wird seine Pizza bald aufgegessen haben.

Morgen um diese Zeit werden wir schon in Spanien gelandet sein.

Das Buch wird nächsten Monat veröffentlicht sein.

Mein Mann wird das Geschenk wohl schon gekauft haben.

Bildung Futur II (Vollendete Zukunft)

Wann verwendest du das Futur II?

Du verwendest das Futur II (Vollendete Zukunft) um das Folgende auszudrücken:

  • Vermutung über eine abgeschlossene Handlung in der Zukunft

Beispiele:

Morgen um diese Zeit werden wir schon in Griechenland gelandet sein.

Wir werden einen angenehmen Flug verbracht haben.

© Martin Molcan/123rf.com

 

  • Vermutung über eine Handlung in der Vergangenheit

Beispiele:

Die Künstlerin wird das Schminken wohl gelernt haben. 

Das Kind wird wohl seine Einwilligung gegeben haben.

 

© Rafael Ben-Ari/123rf.com

Satzbeispiel mit allen Zeitformen

Zum Schluss noch ein Überblick über alle Zeitformen anhand der Verbs lernen.

Ich lerne Geige.
(Präsens)

Ich lernte Geige.
(Präteritum)

Ich habe Geige gelernt.
(Perfekt)

Ich hatte Geige gelernt.
(Plusquamperfekt)

Ich werde Geige lernen.
(Futur I)

Ich werde Geige gelernt haben.
(Futur II)

Wie kannst du erfolgreich lernen?

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, welche Faktoren beim Lernen eine wichtige Rolle spielen oder wie man sich neuen Lernstoff so aneignen kann, dass man ihn nach einer längeren Zeit immer noch parat hat.

Das funktioniert nur, wenn du den Stoff wirklich gut verstanden hast. Gehst du beim Lernen über Wörter hinweg, die du nicht ganz oder überhaupt nicht verstanden hast. können sich leere Stellen im Gedächtnis bilden.

Auf diese Weise wird es natürlich schwer, sich Gelerntes wieder abzurufen. Welche Lernhindernisse beim Lernen auftreten können und was du dagegen tun kannst, findest du in meinem Video über die effektive Lernmethode.

Zusammenfassung

Mit den unterschiedlichen Zeitformen kannst du über verschiedene Handlungen in der Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft berichten.

Alle Fachbegriffe rund ums Verb und die sechs verschiedenen Zeitformen der deutschen Sprache findest du in dem Buch Deutsche Grammatik in Bildern Teil 2.

In diesem Buch findest du kleine Wissenseinheiten, die aufeinander aufbauen. Jeder Fachbegriff wird einfach erklärt und durch 83 Fotos wird das sonst trockene Thema ganz lebendig illustriert.

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